Katalog Johannisfriedhof Der Johannisfriedhof in historischen Ansichten

Katalog Johannisfriedhof

500 Jahre Friedhof St. Johannis

Der Johannisfriedhof feiert 500-jähriges Jubiläum. Ein würdiger Anlass für den Förderverein Kulturhistorisches Museum Nürnberg diesem geschichtsträchtigen Friedhofsgelände im Stadtteil St. Johannis mit seinem weltweit einzigartigen Epitaphienschatz entsprechende Wertschätzung entgegenzubringen. Mit einer Ausstellung von historischen Ansichten des Johannisfriedhofs, die hauptsächlich aus einem privaten Sammlerkreis zusammengestellt wurden, soll das Bewusstsein der Nürnberger Bürger für dieses unschätzbar wertvolle Kulturgut sensibilisiert werden. Das Hauptaugenmerk dieser Ausstellung soll vor allem auf die Erweiterungen und Veränderungen des Friedhofsgeländes und seiner Bauten durch die Jahrhunderte hindurch gerichtet sein. Dazu gehören beispielsweise der Siechkobel, der Hof des Johannisbauern, die Johanniskirche und das Steinschreiberhaus.

Es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es sich hier nicht um eine lückenlose Erfassung sämtlicher Johannisfriedhofs-Ansichten handelt. Trotzdem überraschte das zusammentragen der verschiedenen Darstellungen zu diesem Thema aus unterschiedlichen Jahrhunderten durch seine Vielfalt. Bereits die beiden Ansichten von Albrecht Dürer, deren Originale sich heute in Russland befinden, machten St. Johannis interessant. Einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung liefert die Abbildung der Friedhofsanlage von Hans Bien, die bisher noch nicht veröffentlicht wurde. Durch das 17. und 18. Jahrhundert begleiten uns Namen wie Matthäus Merian d. Ä., Johann Alexander Boener, Johann Adam Delsenbach, die Brüder Roth und Johann Michael Rößler, dessen Johannis Motive in dem bekannten Johannis-Gedächtnisbuch von Johann Martin Trechsel zu finden sind. Mit dem Aquarell von Johann Adam Klein aus dem Jahr 1810 begann eine Vorliebe für das Motiv ,,Kreuzigungsgruppe von Adam Kraft mit Johannisfriedhof und der Burg im Hintergrund", das, wie hier gezeigt wird, verschiedenste Künstler in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zum Inhalt ihrer Bilder machten. Der Johannisfriedhof wurde so zum beliebten Standort für einen malerischen Zusammenklang von ländlichem Vorstadtgetriebe und der Stadtsilhouette Nürnbergs. Was letztendlich natürlich auch den Johannisfriedhof auszeichnet, ist die letzte Ruhestätte Albrecht Dürers, der in dieser Ausstellung besonders Beachtung geschenkt werden soll. Bereits vor 1800 gehörte ein Besuch von Reisenden zu diesem Grab zum festen Programm. Darstellungen aus dem 20. Jahrhundert, vertreten durch Namen wie Hermann Thomas Schmidt und Pablo de la Riestra, runden die Ausstellung ab.

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